19. Mai 2020

Wandern im Nationalpark Sächsische Schweiz: meine 3 Lieblings-Touren

Aktualisiert am 21. Januar 2021

Sächsische Schweiz

Die Sächsische Schweiz ist zweifelsohne eine der schönsten Gegenden in Deutschland. Auch wenn ich am Rande des wunderschönen Nationalparks Harz lebe, gehe ich mindestens genauso gerne im Nationalpark Sächsische Schweiz wandern. Nur wenige Kilometer von Dresden entfernt, nahe der Grenze zu Tschechien findest du dich in einer faszinierenden Felslandschaft wieder, die jedes Wanderer-, Kletterer- und Fotografenherz höher schlagen lässt.
Grandiose Aussichten über das Elbetal, wilde zerklüftete Felsen, aufregend enge Schluchten, steile Stiegen sowie moosbewachsene Steine und traumhafte Wälder erwarten dich im Nationalpark Sächsische Schweiz.

Rund 1200 km Wanderwege führen durch das märchenhafte, wilde Outdoor-Eldorado – also egal, ob du eine Tagestour, ein Wander-Wochenende oder auch deinen Aktiv-Urlaub in der Sächsischen Schweiz planst – es gibt genug zu erkunden und zu erleben.

In diesem Beitrag stelle ich dir drei meiner schönsten Wanderungen in der Sächsischen Schweiz vor. Du findest hier die Beschreibungen zu den märchenhaften und abenteuerlichen Wandertouren ausgehend vom Kirnitzschtal zur Idagrotte, von Bad Schandau hinauf zur atemberaubenden Schrammsteinaussicht und von Schmilka über die Heilige Stiege zum Carolafelsen.

Tipp: Für deinen Wanderausflug in die Sächsische Schweiz empfehle ich dir die Wanderkarten von
Sachsen Kartographie. Die Karten werden regelmäßig aktualisiert und bieten eine hervorragende Orientierung unterwegs als auch natürlich vorab bei deiner Planung. Am besten bestellst du die aktuellste Auflage direkt im Onlineshop von Sachsen Kartographie.


Lieblings-Wanderung in der Sächsischen Schweiz #1:
Von Bad Schandau zur Schrammsteinaussicht

Diese Tour mit fantastischen Ausblicken auf die einzigartigen Sandsteinformationen führt dich durch zauberhafte Wälder, tiefe Schluchten, vorbei an schroffen Felsen und schließlich über scheinbar endlos viele Leitern und Treppen hinauf zur phänomenalen Schrammsteinaussicht. Je nach Lust und Laune kannst du die Tour zur Hohen Liebe oder auch bis zum Massiv der Affensteine fortsetzen.


Tour

Bad Schandau Personenaufzug – Ostrauer Ring – Falkensteinstraße – Klüftel – Lattengrund – Großes Schrammtor – Vordere Promenade – Wildschützensteig – Gratweg – Schrammsteinaussicht – Mittelwinkel – Vorderwinkel – Schießgrund – Klüftel – Ostrau
Länge: 10 km, Zeit: 4 Stunden


Anreise

Öffentlicher Nahverkehr: Von Dresden kommend, fährst du mit der S-Bahn bis nach Bad Schandau. Vom Bahnhof sind es nur wenige Meter bis zur Anlegestelle der Bahnhofsfähre. Alle 30 Minuten bringt dich die Fähre von frühmorgens bis kurz vor 22 Uhr ins Ortszentrum von Bad Schandau und zurück zum Bahnhof (Fährticket € 2,40/Person für Hin- und Rückfahrt).

Auto: Anfahrt auf der B 172 Dresden – Pirna – Königstein – Bad Schandau. Mit dem Auto fährst du am besten bis zum Wanderparkplatz in der Falkensteinstraße im Ortsteil Ostrau.

Frau Wanderkarte Sächsische Schweiz

Ausgangspunkt der Wanderung ist der historische Personenaufzug in Bad Schandau. Oben angekommen läufst du über den Ostrauer Ring entlang der prächtigen Holzvillen zur Falkensteinstraße und biegst von hier rechts, dem grünen Punkt folgend, in eine Schotterstraße ab. Links von dem überdachten Rastplatz führt dich ein Wanderweg (grüner Punkt, blauer Strich) schon bald über Treppen stets hinauf in Richtung Schrammsteine.

Über den Lattengrund erreichst du schon bald das Große Schrammtor – der wild zerklüftete Weg zwischen den hoch aufragenden Kletterfelsen „Ostervorturm“ und „Schrammtorwächter“ ist äußerst romantisch. Dann geht es bequem auf der Vorderen Promenade bis zum Kletterfelsen „Jungfer“. Entlang der Felswände führt der Wildschützensteig steil und über schmale Leitern hinauf zum Gratweg.

Über diesen imposanten Weg kannst du weiter über Felsen kraxeln, gelangst zur Schrammsteinaussicht und kannst die grandiose Aussicht über die Sächsische Schweiz und weit darüber hinaus genießen. Die schmale Felssäule im Vordergrund ist der Kletterfelsen „Tante“. Direkt vor dir kannst du den „Onkel“ und rechts unter dir den „Schwager“ erblicken.

Wenn du dann den Gratweg auf der Felsterrasse zurückläufst, gelangst du dich links haltend steil über Leitern auf dem Mittelwinkel wieder an den Fuß der Schrammsteine. Der Weg führt dann um die Schrammsteine herum, bis du dem Falkenstein gegenüber stehst und von hier über den Schießgrund zurück nach Bad Schandau laufen kannst.


Tipp: Alternativ kannst du über den imposanten Gratweg deine Wanderung zu den Affensteinen fortsetzen.


Lieblings-Wanderung in der Sächsischen Schweiz #2:
Vom Beuthenfall zur Idagrotte und durch die Wilde Hölle

Diese großartige Panoramatour führt durch die imposante Felslandschaft der Affensteine in der Sächsischen Schweiz zur beeindruckenden Idagrotte, durch märchenhafte Wälder auf den aussichtsreichen Carolafelsen und schließlich durch eine wilde zerklüftete Höllen-Schlucht.


Tour

Parkplatz Beuthenfall – Dietrichsgrund – Vorderer Heideweg – Untere Affensteinpromenade – Königsweg – Friensteinaufstieg – grüner Strich Richtung Idagrotte auf der Oberen Affensteinpromenade – Friensteinflössel – Idagrotte – Oberer Affensteinweg – Kleiner Winterberg – Unterer Fremdenweg – Reitsteig – Carolafelsen – Wilde Hölle – Untere Affensteinpromenade – Dietrichsgrund – Beuthenfall
Länge: ca. 12,3 km, Zeit: 5,5 Stunden


Anreise

Öffentlicher Nahverkehr: Von Dresden kommend, fährst du mit der S-Bahn bis nach Bad Schandau. Vom Ortszentrum erreichst du den Ausgangspunkt der Wanderung mit der Buslinie 241 und der Kirnitzschtalbahn, Haltestelle Beuthenfall.

Auto: Anfahrt auf der B 172 Dresden – Pirna – Königstein – Bad Schandau. In Bad Schandau fährt du weiter in Richtung Kirnitzschtal bis zum Beuthenfall. Wanderparkplatz Beuthenfall (Parkgebühr € 4/Tag)


Vom Parkplatz Beuthenfall läufst du durch den Dietrichsgrund und biegst, der roten Wegmarkierung folgend, rechts auf den Vorderen Heideweg in Richtung Bloßstock – einem der mächtigsten (Kletter-)Felsen der Sächsischen Schweiz – ab. Über den Königsweg laufend, orientierst du dich am grünen Strich und gelangst über den Friensteinaufsteig (ein paar hunderte Stufen) auf die Obere Affensteinpromenade zum Friensteinflössel (Quellhäuschen).

Von hier führt der Weg im Uhrzeigersinn um den Fels herum zur Idagrotte auf dem Frienstein – einem Felsmassiv, welches auch als  Vorderes Raubschloss bezeichnet wird.
Unter und über Felsen kletternd, erwartet sich kurze Zeit später ein kleiner Nervenkitzel: auf der dem Tal zugewandten Seite musst du nun auf einem schmalen Weg über den Felsabsatz einmal auf die andere Seite vom Felsen. Der Weg ist circa einen halben Meter breit, doch die steile Felswand, der Blick ins Tal und die eisernen Greifbügel in der Felswand lassen den Weg auf den ersten Moment sehr gefährlich und abenteuerlich wirken.
Nach wenigen Metern Nervenkitzel erreichst du die Idagrotte: eine große offene Felsgrotte mit einer fantastischen Aussicht auf den Neuen Wildenstein, den weiten Talkessel und die wilde Felslandschaft rund um den Kleinen Winterberg.

Nach einer kleinen Rast läufst du den Weg wieder ein Stück zurück, kletterst wieder über und unter Felsen und begibst dich über den Oberen Affensteinweg in Richtung Kleiner Winterberg. Mit seinen 500 Metern Höhe ist der Berg eher eine unspektakuläre Erhebung – doch nicht zuletzt dank Instagram erlangte der Doppelfelsen an Berühmtheit.

Nach einem kleinen Stop wanderst du dann weiter über den Unteren Fremdenweg, sodann dem blauen Strich folgend über den Reitsteig zum aussichtsreichen Carolafelsen.

Vom Carolafelsen absteigend, läufst du ein paar Meter nach links und findest dich am Oberen Affensteinweg wieder, wo ein Wegweiser die Richtung nach unten durch die Wilde Hölle weist. Über Steinstufen, Leitern und Tritteisen gelangst du zwischen den Felsen zur Unteren Affensteinpromenade. Der Weg verlangt absolute Trittsicherheit und rutschfestes Schuhwerk. Die Zuhilfenahme der Hände ist an vielen Stellen erforderlich. Diese anspruchsvolle Stiege ist ein Erlebnis für sich – Abenteuer garantiert!

An der Unteren Affensteinpromenade angekommen, erreichst du vorbei am Bloßstock und über den Dietrichsgrund den Ausgangspunkt dieser fantastischen Wanderung.


Lieblings-Wanderung in der Sächsischen Schweiz #3:
Von Schmilka über die Heilige Stiege zum Carolafelsen


Tour

Schmilka – Wurzelweg – Heringsgrund – Heilige Stiege – Obere Affensteinpromenade – Carolafelsen – Reitsteig – Lehnsteig – Wurzelweg – Schmilka
Länge: ca. 8 km, Dauer: 3,5 Stunden


Anreise

Öffentlicher Nahverkehr: Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Schmilka Grenzübergang

Auto: Empfohlener Parkplatz: Schmilka Ortmitte (Parkplatzgebühr € 5,00)

Kind und Frau Wanderweg Sächsische Schweiz

Ausgangspunkt der Wanderung ist Schmilka, das Dorf der Flößer, Steinmetze, Köhler, Pechsieder und Waldarbeiter. Der Grenzort zu Tschechien hat sich in den letzten Jahren sehr herausgeputzt – in der kleinen Dorfbäckerei kannst du dir noch ein leckeres Brot oder ein süßes Teilchen als Wegproviant mitnehmen. Zudem laden süße Cafés und ein schönes Restaurant mit Freisitzen an einer kleinen Wassermühle zum Verweilen ein.

Folgst du der Straße durch den Ort gelangst du auf den stetig nach oben verlaufenden Wurzelweg. An der Weggabelung verlässt du den Wurzelweg, läufst wenige Meter den Elbleitenweg, biegst rechts, der gelben Wegmarkierung folgend, auf den Heringsgrund ab und erreichst die Heilige Stiege mit ihren unzähligen Treppen.

Der Name Heilige Stiege geht auf die einstigen Wanderungen der Kirchenbesucher zurück, die diesen Weg von Schmilka nach Lichtenhain gelaufen sind. Die Stiege ist ein gut ausgebauter Weg, mit kleinen Kletterpartien und einer fantastischen Aussicht auf die zerklüftete Felslandschaft.

Oben angekommen, hält du dich leicht links, bevor du kurze Zeit später über den gemütlichen Höhenweg Obere Affensteinpromenade in Richtung Carolafelsen wanderst. An der Kreuzung zur Wilden Hölle hältst du dich rechts und läufst durch eine enge Schlucht ein Stück bergauf bis eine Stiege rechts zum Carolafelsen hinaufführt. Von hier oben kannst du eine grandiose Aussicht auf den Dom und die Lorenzwände genießen.

Über den weitestgehend eben verlaufenden Reitsteig gelangst du zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Neue Wenzelwand, den Schmilkaer Kessel bis hin zum Hohen Schneeberg und den Zschirnsteinen. Dem Reitsteig weiter hinauf folgend, läufst du dann rechts über den mit Treppen und Stiegen hinabgehenden Lehnsteig und Wurzelweg nach Schmilka zurück.

Tipp: Wenn du eine der Routen wandern möchtest, empfehle ich dir die Wander- und Radwanderkarte Nr. 91 (Hintere Sächsische Schweiz) vom Verlag Sachsen Kartographie. Die Karte kannst du hier bestellen.


Warst du schon einmal im Nationalpark Sächsische Schweiz wandern? Welche Tour gehört für dich zu den schönsten Wanderungen in der Sächsischen Schweiz?  Teile sie gerne in den Kommentaren!

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