16. Juni 2020

Top 17 Madeira Sehenswürdigkeiten: die schönsten Orte, Wanderungen und Tipps

Aktualisiert am 11. Februar 2023

Sonnenaufgang am Pico do Arieiro

Schroff, rau, grün, nebelverhangen, sanft und sonnig: das ist Madeira, eine wunderschöne portugiesische Insel im Atlantik! Die knapp 800 km² große Vulkan- oder auch Blumeninsel liegt vor der Küste Marokkos, gehört aber dennoch zu Portugal.

Schroffe Felsen, im Nebel hängende knapp 2000m hohe Gipfel, wilde Küstenstreifen, üppige und exotische Vegetation gehören zu den natürlichen Madeira Sehenswürdigkeiten. Die Insel des ewigen Frühlings bietet die perfekte Mischung für Wanderer, Fotografen, Abenteurer und Naturliebhaber und lässt sich am besten bei einem Roadtrip erkunden.

Ich war knapp zwei Wochen zwischen Weihnachtssternen, Steilküsten, saftig-grünen Hügeln, knorrigen Lorbeer-Bäumen und endlosen Wasserwegen unterwegs und verrate hier die Top 17 Madeira Sehenswürdigkeiten, meine besten Tipps, schönsten Orte und Wanderungen – atemberaubende Ausblicke inklusive. Zudem versorge ich dich in diesem Beitrag mit praktischen Reiseinfos.

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# 1 – Levada-Wanderungen

Als Naturliebhaber solltest du dir eine Wanderung entlang der Levadas keinesfalls entgehen lassen. Die Levadas zählen zu den bekanntesten, der vielen Madeira Sehenswürdigkeiten und sind steinerne oft moosbewachsene Wasserkanäle, die sich einem Netz gleichend quer über die ganze Insel ziehen. Bereits im 15. Jahrhundert wurde dieses ausgeklügelte Bewässerungssystem angelegt und diente einst zur Bewässerung von Zuckerrohrplantagen. Hierzu wurde das wertvolle Quell- und Regenwasser aus dem niederschlagsreichen Norden und dem Zentrum der Insel in die die trockenen Anbaugebiete im Süden geleitet. Noch heute wird dieses einzigartige 2880 km lange Kanalsystem zur Bewässerung von Obst- und Gemüseplantagen genutzt.

Schmale Wege führen entlang der Kanäle und eignen sich hervorragend für ausgedehnte Wanderungen. Ursprünglich für die sogenannten Levadeiros (Levada-Arbeiter) geschaffen, die diese Kanäle wenn nötig gereinigt und Überwüchse abgeschnitten haben, findest du heute tausende wunderschöne öffentliche Wege auf Madeira, mit teils atemberaubenden Panoramaaussichten.

Madeira Sehenswürdigkeit Levada-Wanderweg

Tipps für deine Levada-Wanderung

  • Entlang der Levada-Wege findest du so gut wie keine Einkehrmöglichkeit. Nimm dir daher ausreichend Wasser und ein kleines Picknick mit. Unterwegs solltest du Wasser nur an Wasserhähnen nachfüllen, das Levada-Wasser wird nicht zum Trinken empfohlen.
  • Nur wenige Levada-Wanderungen sind Rundwege. Viele Wege laufen entlang der Levada zu ihrem Ursprung und du musst den selben Weg zurück gehen – plane dies in jedem Fall zeitlich ein.
  • Auf einigen Levada-Wanderungen musst du stockdustere Tunnel durchqueren. Ich empfehle dir eine Taschenlampe, besser noch eine Stirnlampe – dann hast du die Hände frei – einzupacken.
  • Entlang der Levadas wirst du immer wieder auch kleinere Wasserfälle passieren oder es rieselt und tropft von oben: Regenkleidung, wasserfeste Schuhe mit griffiger Sohle und ggf. ein kleiner Schirm oder ein wasserdichter Packsack, um beispielsweise auch deine Kamera unterwegs zu schützen, können hilfreich sein.
  • Und last but not least: Du befindest dich auf dem selben Breitengrad wie Marokko – also vergiss nicht einen Kopfschutz, Sonnenbrille und Sonnencreme mitzunehmen.

Touren-Tipps

Levada do Risco & Levada das 25 Fontes 

Gleich zwei Highlights erwarten dich auf dieser sehr beliebten Levada-Wanderung im Hochland von Rabaçal: der Risco Wasserfall und die von einer mit Farnen begrünten Felswand herab rieselnden 25 Quellen.
Der romantische (wenn auch von der Anzahl der Wanderer weniger romantische ;)) Kanalweg führt durch Heidelandschaft gesäumt mit Erikasträuchern soweit das Auge reicht und Lorbeerwald durch das Quellgebiet des Hochlandes.

Vom Parkplatz Rabaçal gehst du die Schranke passierend circa 30 Minuten die einspurige Straße hinab zum Forsthaus Rabaçal. Von dort folgst du dem ausgeschilderten Weg (PR 6 25 Fontes und PR 6.1 Risco). Nach wenigen Minuten gabelt sich der Weg und führt links über unzählige Stufen durch die Schlucht der Ribeira Grande und schließlich entlang der hüfthohen Kanalmauer durch einen natürlichen von Baumheiden und Lorbeerbäumen gesäumten Tunnel zu den 25 Quellen. Der Weg ist zum Teil ausgesetzt, aber durch Drahtseile gesichert – eng wird es nur, wenn dir andere Wanderer entgegen kommen.

Läufst du an der ersten Weggabelung rechts, erreichst du über einen ebenen Weg die beiden Risco-Wasserfälle.
Ich empfehle dir erst den PR 6 25 Fontes zu wandern und auf dem Rückweg den 10-minütigen Abstecher zum Wasserfall zu gehen. 

Ausgangspunkt: Parkplatz Rabaçal (kostenfrei), GPS-Koordinaten: N 32.75500, W 17.13400
Dauer: ca. 3:30 h
Länge: 8,7 km
Aufstieg: 386 hm / Abstieg: 386 hm

Levada in Madeira

Levada do Caldeirão Verde 

Eine der bekanntesten und spektakulärsten Levada-Wanderungen führt durch den zum UNESCO-Weltnaturerbe zählenden Lorbeerwald in den grünen Kessel, „Caldeirão Verde“.

Vom Parkplatz in Queimadas gehst du am strohgedeckten Casa do Abrigo vorbei und folgst dem ausgeschilderten Weg (PR 9 Caldeirão Verde) entlang der Levada do Caldeirão Verde.

Vorbei an mehreren kleinen Wasserfällen und einer dschungelartigen immergrünen Vegetation mit riesigen Farnen und moosbewachsenen steilen Felswänden führt der seitlich teils steil abfallende, mit Drahtseilen abgesicherte Weg in die grandiose Schlucht der Ribeira Grande und schließlich zum beeindruckenden Bergkessel Caldeirão Verde mit einem Wasserfall.

Relativ zu Beginn der Tour führt der wildromantische Weg durch insgesamt vier, teils sehr niedrige, enge und stockdustere Tunnel, in denen sich auch gerne einmal das Wasser sammelt. Du solltest dir auf jeden Fall eine Stirn- oder Taschenlampe (analog geht auch ein Handy mit Lampenfunktion) einstecken und wasserfestes Schuhwerk tragen.

Levada-Weg zum Caldeirão Verde
Wasserfall im Caldeirão Verde

Als eine der bekanntesten Levada-Wanderungen auf Madeira ist diese Tour kein Geheimtipp mehr und der Weg entsprechend gut frequentiert. Beginne die Tour am besten direkt Morgens. Auf dem Rückweg empfehle ich dir am Ausgangspunkt der Wanderung im Café Casa de Abrigo direkt neben dem Nationalparkhaus einzukehren und einen leckeren Zitronen-Tarte zu genießen.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Queimadas (gebührenpflichtig, ca. 3€/Tag)
Dauer 4-5 h
Länge: 13,3 km
Auf-/Abstieg: ca. 100 hm


# 2 – Ponta de São Lourenço

Diese spektakuläre Halbinsel im östlichsten Zipfel der portugiesischen Insel zählt zu meinen persönlichen Highlights der Madeira Sehenswürdigkeiten. Schon beim Landeanflug auf Madeira hinterlässt die in der Einflugschneise gelegene schroffe Felsenküste einen bleibenden Eindruck.

Abseits des Klischees von der immergrünen Blumeninsel findest du hier eine wildromantische, trockene Küstenlandschaft mit steil abfallenden Klippen – quasi ein Kontrastprogramm zu den dschungelartigen Levadawegen.

Am besten erkundest du die Halbinsel bei einer entspannten Küstenwanderung entlang des knapp acht Kilometer langen ausgeschilderten Weges. Highlight der Tour ist der 160m hohe Morro do Furado – von hier kannst du ein atemberaubendes Panorama zum Leuchtturm auf der Ilhéu do Farol, zu den Desertas-Inseln und bei guter Sicht bis nach Porto Santo genießen.

Die Tour bietet zahlreiche Aussichtspunkte und Fotospots – plane dir ruhig ein wenig Zeit für diese Tour ein.

Ausgangspunkt: Parkplatz am östlichen Ende der ER109 bei Baía d’Abra (kostenfrei)
Dauer 3:00 h
Länge: 7,7 km
Auf-/Abstieg: ca. 400 hm

Bade-Tipp: Zwischen Caniçal und Baía d’Abra findest du an der Bushaltestelle Prainha einen der schönsten feinsandigenen Naturstrände auf Madeira – zudem eine der wenigen Bademöglichkeiten auf der portugiesischen Insel.


# 3 – Pico do Arieiro

Der dritthöchste Gipfel des Landes, der Pico do Arieiro (1818 m) mit seinem atemberaubenden Ausblick ist mein ganz persönliches Madeira Highlight und gehört für mich an die erste Stelle der Madeira Sehenswürdigkeiten. Wolkenverhangene Berge, Licht- und Naturschauspiele, grandiose Sonnenauf- und -untergänge lassen hier jedes Outdoor- und Fotografenherz höher schlagen.
Die schroffen Felsformationen und steilen Gebirgshänge machen diesen Gipfel zu einer der schönsten Regionen der Insel Madeira – nirgendwo sonst wird der vulkanische Ursprung so deutlich wie hier.

Und das beste daran (insbesondere für frühmorgendliche Fotoshootings): man kann sogar mit dem Auto anfahren – und so war ich nicht nur einmal auf diesem aussichtsreichen Berg.

Vom Parkplatz (kostenfrei) aus ist der Aussichtsgipfel des Pico Arieiros sowie ein Café über wenige Treppen zu erreichen.
Hier oben kann es natürlich ziemlich windig und ungemütlich werden – nimm dir in jedem Fall warme Sachen, eine Wind-/Regenjacke, festes Schuhwerk und ggf. Mütze und Handschuhe mit.

Auch ohne Wanderung solltest du dir dieses Highlight keinesfalls entgehen lassen.


Wander-Highlight: Wanderenthusiasten sollten sich keinesfalls die fantastische Tour zu Madeiras höchstem Berg, dem Pico Ruivo (1862 m) entgehen lassen. Über Felstreppen und Stiegen geht es auf und ab durch karge und schroffe Felslandschaften zum höchsten Gipfel der Insel. Doch Achtung, die circa fünfstündige Wanderung hat es in sich: auf etwa 13 km sind ca. 900 hm zu bewältigen.
Du solltest eine gewisse Grundkondition sowie Tritt- und Schwindelfreiheit mitbringen – auch wenn alle Wege entsprechend gesichert sind.

Falls du den Weg nicht zurücklaufen möchtest, empfehle ich dir den einfacheren und kurzen Abstieg zur Achada do teixeira (1.580 m). Da von hier jedoch kein Bus verkehrt, bestell dir am besten schon vorab ein Taxi, welches dich von hier entweder zurück zu deinem Mietwagen am Pico de Arieiro (1h Fahrtzeit!) oder zu deinem Ausgangspunkt bringt.

Da sich das Klima hier oben ganz plötzlich ändern kann und das Gebiet oft in einem Wolkenmeer verschwindet, informiere dich am besten vorab über die Wetterbedingungen. Bei Regen solltest du den Weg nicht gehen.
Zudem wirst du mehrere Tunnel passieren – nimm dir auch auf dieser Wanderung eine Stirnlampe mit.

Der Weg teilt sich nach einiger Zeit in die Ost- und Westroute. Seit 2017 ist die Ostroute des Weges wegen Erdrutsch und Steinschlag gesperrt. Aktuelle Informationen zur Wegebeschaffenheit findest du hier.


# 4 – Pico Ruivo

Nicht weniger eindrucksvoll ist der grandiose Ausblick von Madeiras höchstem Berg, dem Pico Ruivo (1862 m).


Wander-Tipp: Alternativ zur oben beschriebenen anspruchsvollen Königstour vom nahegelegenen Pico do Arieiro kannst du über einen gepflasterten Weg von der Achada do Teixeira den Gipfel besteigen. Gesäumt von Heidegewächsen führt der knapp 3km lange Weg (einfache Strecke) über gut 300hm den Gebirgskamm hinauf, der die Berghänge von Faial und Santana teilt. Entlang des Pfades kannst du fantastische Ausblicke auf das Tal Ribeira Seca, die Gipfel des Pico das Torres und des Pico do Arieiros sowie der Berge von Santana genießen.

Ausgangspunkt: Achada do Teixeira (kostenfreier Parkplatz)
Dauer: 3:00 h
Länge: 3,6 km
Auf-/Abstieg: ca. 330 hm


# 5 – Paúl da Serra

Nicht verpassen solltest du die Überquerung der Hochebene Paul da Serra über spektakuläre Serpentinenstraßen im Westen der Vulkaninsel.
Wenn das Hochplateau auf über 1000 Metern Höhe nicht gerade in Wolken gehüllt ist, kannst du die unendliche Weite dieser kargen Moorlandschaft, grandiose Aussichten auf die umliegenden Bergwelt Madeiras genießen und einen Roadtrip mit einer Wanderung auf einer der vielen von hier ausgehenden Wanderwege kombinieren.
Die Paul da Serra trennt den feuchten, zerklüfteten nördlichen Teil der Insel vom trockenen und sonnigen Süden.

An den Nordhängen der Hochebene, dort wo der Regen sich staut und die Wolken tief hängen, findest du die letzten Reste der einst riesigen Lorbeerwälder – den mystischen Feenwald Fanal.


# 6 – Fanal

Dichte Nebelwaden hängen in den knorrigen, teils 600 Jahre alten Stämmen der Stinklorbeeren, knorpelige Äste sind bedeckt mit Farnen, Flechten und dicken Moospolstern, die Wiesen sind sumpfig, feucht – selten war ich ein solche einem mystischen Ort zwischen all den verwunschenen Baum-Wesen. Der nach Thymian und Minze duftende „Zauberwald“ Fanal gehört definitiv zu den TOP 10 der Madeira Sehenswürdigkeiten. Übrigens: Diese berühmten Lorbeerwälder auf Madeira hat die UNESCO 1999 zum Weltnaturerbe erklärt.
An den meisten Tagen im Jahr verleihen tief liegende Wolken und Nebelfelder diesem Landstrich seinen urtümlichen Charakter – also keinesfalls bei Sonne anschauen ;).

Vom Parkplatz am Forsthaus (posto florestal) führt ein Rundwanderweg durch den Nebelwald nach Fio mit grandiosen Aussichten auf die Nordküste – vorausgesetzt du hast freie Sicht.

Frau steht im Nebel unter Lorbeerbaum in Madeira

# 7 – Ribeira da Janela

Folgst du der Straße von der Hochebene Paul da Serra vorbei am Fanal in Richtung Nordwesten kommst du nach Ribeira da Janela, eine ruhige und friedliche Pfarrei der Gemeinde Porto Moniz, benannt nach der einzigartigen Felsformation, die aus dem Meer herausragt. Hier lohnt auf jeden Fall ein kurzer Foto-Stop an der Flussmündung im Tal an dem beeindruckenden Felsen – einer weiteren Madeira Sehenswürdigkeit.

Felsnadel Ribeira da Janela

# 8 – Porto Moniz

Über eine Serpentinenstraße mit grandiosen Aussichtspunkten auf den Küstenstreifen gelangst du von Ribeira da Janela kommend in das Dorf Porto Moniz.

In dem kleinen beschaulichen Touristenörtchen findest du die schönsten Naturschwimmbäder der portugiesischen Insel.
Von bizarren Felsformationen aus Lavastein umgeben, versorgt das natürlich einströmende Meer die Pools mit kristallklarem Wasser – ein absolutes Madeira Highlight. Die vulkanischen Salzwasserpools sind frei zugänglich.

Porto Moniz ist der perfekte Ort, um Baden zu gehen, an der Strandpromenade die meterhohen Wellen des Atlantiks zu bestaunen oder auch um einfach die beeindruckende Landschaftsszenerie auszusaugen.

Naturschwimmbecken in Porto Moniz, Madeira
Naturschwimmbecken in Porto Moniz, Madeira

# 9 – Seilbahn beim Achadas da Cruz

Ein weiteres Madeira Highlight versteckt sich an der Westküste der Insel: Die nahezu senkrecht herab fahrende Seilbahn von Achadas da Cruz bringt dich zur herrlich entspannten Fajã da Quebrada Nova an der Atlantikküste. Die Fahrt an sich ist ein Abenteuer und Nervenkitzel pur. Die urige Bahn, ursprünglich für die Bauern der an der Küste liegenden Felder errichtet, fährt täglich zwischen 8-12 Uhr und 13-18 Uhr; Hin- und Rückfahrt kosten € 3.
Unten angekommen findest du dich an einer landwirtschaftlich ertragnisreichen Landzunge wieder – die Lage am Meer ist für den Anbau lokaler Produkte wie Wein und Gemüse ideal.

Ausblick vom Achadas da Cruz

# 10 – Ponta do Pargo, Garganta Funda & Kirche Nossa Senhora da Boa Morte

Ponta do Pargo ist ein kleines, beschauliches Dorf am westlichsten Zipfel der Blumeninsel mit einem wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Westküste Madeiras. Sein gleichnamiger Leuchtturm ist eine weitere Madeira Sehenswürdigkeit auf deinem Roadtrip über die Insel. Der höchstgelegene Leuchtturm Portugals weist bereits seit 1922 Schiffen den Weg.

Leuchtturm Ponta do Pargo in Madeira

Ganz in der Nähe findest du den kleinen Wasserfall Garganta Funda und die kleine Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Boa Morte (bei Cabo) mit einem der absolut faszinierendsten und einsamsten Aussichtspunkte Madeiras


# 11 – Ponta do Sol

Im Südwesten der Insel liegt in einer Schlucht, direkt an der Küste zwischen Calheta und Ribeira Brava das süße Örtchen Ponte do Sol. Neben einem kleinen Kiesstrand und der Kirche Nossa Senhora da Luz hat der Ort nicht so viel zu bieten, ich mochte die Atmosphäre hier jedoch sehr – lass dich einfach ein wenig durch die Gassen treiben und genieß das mediterrane Flair und die – wie der Name des Ortes schon sagt – die Sonne (tatsächlich ist Ponte do Sol der Ort auf Madeira mit den meisten Sonnenstunden). An der Uferpromenade findest du einen tollen Aussichtspunkt, um den Sonnenuntergang zu genießen.


# 12 – Funchal

Ein Besuch von Madeiras Hauptstadt Funchal gehört zu jedem Madeira Urlaub dazu. Sehr sehenswert ist die Altstadt von Funchal: die schmalen Gassen lassen sich wunderbar zu Fuß erkunden. Schmucke Hausfassaden, Kirchen und Paläste wollen entdeckt und bewundert werden. Kleine Cafés laden zum Verweilen ein.

Ein Highlight der Stadt ist die lebendige Markthalle Mercado dos Lavradores, wo Händler Käse, Fisch, Fleisch, Korbwaren, exotische Obst- und Gemüsearten, Wein sowie Korbwaren feilbieten. Doch Achtung: so verlockend die ganzen exotischen Früchte wie Bananen-Ananas, Zimtapfel Anona und die vielen verschiedenen Maracuja-Früchte auch sind – hier wirst du ordentlich zur Kasse gebeten.

Tipp: Wesentlich preiswerter erhältst du die Früchte in einem der vielen kleinen Obst- und Gemüseläden außerhalb der Markthalle.

Auf der Dachterrasse des Mercado dos Lavradores kannst du es dir einem Café mit Korbsesseln gemütlich machen.

Obsthändler im Mercado dos Lavradores in Funchal

Zu den Madeira Sehenswürdigkeiten zählen außerdem die kreativ gestalten, mit Street-Art versehenen Tore, Türen und Eingänge der Altstadt von Funchal. Einem Open-Air-Museum gleich entstanden mithilfe des 2011 gestarteten Projektes artE pORtas abErtas über 200 Kunstwerke  an den teils morbiden Hauseingängen des historischen Stadtkerns rund um die Rua Santa Maria.

Streetart an einer Tür in Funchal
Bunt gestaltete Hausfassade in Funchal

Grandiose Ausblicke auf Funchal und den Küstenstreifen kannst du von den Seilbahnen zum Berg Monte sowie mit der zweiten Seilbahn von Monte zum Botanischen Garten genießen. Für die Fahrt mit diesen Seilbahnen findest du weitere Informationen auf folgenden Websites: www.madeiracablecar.com & www.telefericojardimbotanico.com

Wenn du wie ich nur wenig Zeit für den Besuch in Funchal mitbringst, empfehle ich dir eine Besichtigungstour mit dem roten Hop-on-Hop-off-Bus, der dich zu den schönsten Madeira Sehenswürdigkeiten rund um Funchal bringt. Auf diesem Wege habe ich beispielsweise auch das charmante Fischerdörfchen Câmara de Lobos entdeckt.
Tickets ab € 18 und weitere Informationen findest du hier.*


Tipp zum Autofahren in Funchal: Achtung! Wenn du mit dem Mietwagen in Funchal unterwegs bist: die Straßen sind teilweise sehr steil und eng. Nachdem ein vor mir fahrendes Auto den steilen Anstieg nicht geschafft hat und nur mit Hilfe von ein paar Einheimischen von der Fahrbahn geschoben werden konnte, wollte auch mein Mietwagen einen Kaltstart auf der wirklich sehr steilen Straße nach oben nicht mehr meistern – und ich musste umdrehen. Aber mit ein wenig Schwung und freier Fahrt kommst du sicher an dein Ziel ;).


# 13 – Câmara de Lobos

Einer Postkartenidylle gleich schaukeln kleine, bunte Boote in der Bucht vor Câmara de Lobos, einem der ältesten Fischerdörfer Madeiras. Auf alten Hocker sitzend, spielen Fischer umgeben von einer schaulustigen Truppe Karten oder Schach, Kinder rennen durch die verwinkelten Gassen der Altstadt – Câmara de Lobos ist definitiv eine der vielen Madeira Sehenswürdigkeiten.

Läufst du die Gassen ein wenig nach oben, gelangst du zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Von hier kannst du einen wunderschönen Blick auf den kleinen Hafen, die schroffe Küste und die terrassenförmig angeordneten typischen Madeira-Häuser, die sich an den grünen Hängen entlang schlängeln, genießen.

Auch wenn der Ort touristisch ist und vor den meisten Fischrestaurants und Bars Schlepper mit Speisekarten stehen und auf Kundschaft warten, hat der Ort einfach nur Charme. 

Restaurant-Tipp: Ich habe ein wenig Abseits des Touristenrummels auf einem schönen Dorfplatz mit Blick auf die Küste und den Sonnenuntergang im Restaurant Coral gegessen. Das Restaurant hat einer sehr umfangreiche Karte mit frischen Fischgerichten zu bieten. Ich kann dir den landestypischen Stockfisch überbacken mit Banane sehr empfehlen.


# 14 – Santana

Verbunden mit einer Levada-Wanderung zum Caldeirão Verde (siehe erster Punkt) lohnt ein Abstecher in das hübsche Dorf Santana an der Nordküste Madeiras. Überall in dem Ort kannst du die Madeira-typischen mit Stroh bedeckten Häuser bewundern. Diese kleinen aus Naturstein gebauten Häuser mit einem bis zum Erdboden herunter reichenden Strohdach dienten lange Zeit als Ställe und Wohnhäuser und sind heute noch teils bewohnt.

Direkt neben dem Rathaus in der Rua do Sacristão findest du einige für Touristen nachgebildete Hütten im folkloristischen Stil. Der Eintritt ist frei.


# 15 – Porto da Cruz

Ganz in der Nähe von Machico schmiegt sich an den sogenannten Adlerfelsen das kleine malerische Dorf Porto da Cruz. Das kleine Fischerdorf beherbergt eine alte Zuckerrohrmühle, die nur zur Erntezeit im Frühjahr aktiv ist und besichtigt werden kann.
Zudem gibt es eine kleine Badebucht, die sich gut für Surfanfänger eignet sowie ein paar süße kleine Cafés und Restaurants mit Blick aufs Meer.

Zwei Jungs im Kanu vor einer Welle

# 16 – Machico

Machico ist historisch gesehen, eine der interessantesten Orte der Insel, da die Entdecker Madeiras in dieser Bucht landeten. In dem kleinen Städtchen findest du einen schönen Sandstrand (allerdings in der Einflugschneise gelegen), die älteste Kirche der Insel, Capela dos Milagres sowie zwei Verteidigungsanlagen. Es gibt einen großen Supermarkt, Tankstellen sowie diverse kleinere Geschäfte und zahlreiche Restaurants.

Ich habe in der ersten Woche meines knapp zweiwöchigen Madeira Urlaubs hier eine Ferienwohnung bezogen und fand Machico hervorragend gelegen für Ausflüge und Wanderungen entlang der östlichen Seite der Insel.


# 17 – Aussichtspunkte

Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, wirst du während deines Madeira Roadtrips an zahlreichen Aussichtspunkten und Fotospots vorbei kommen. Einige habe ich dir in den vorigen Aufzählungen schon benannt, andere kannst du einfach spontan unterwegs entdecken.
Jedoch möchte ich dir gerne noch vier weitere Punkte benennen:

Vereda dos Balcões 

Diesen berühmten Aussichtspunkt erreichst du nach einer kurzen, knapp 3 km langen Wanderung. Ausgangspunkt ist in Ribeiro Frio. Du läufst circa 30 Minuten durch die typische Urwaldlandschaft von Madeira und kannst bei guter Sicht vom Balcões die Bergwelt Madeiras, mit dem Pico Ruivo, Pico do Arieiro, Pico do Gato, Pico das Torres und den bekannten Adlerfelsen Penha d´Águia entdecken.

Vereda dos Balcões Madeira

Eira do Serrado

Vom 1095m hoch gelegenen Aussichtspunkt Eira do Serrado kannst du ein fantastisches Panorama über das Nonnental, pittoreske Dörfer und die Berge des Zentralmassivs genießen.

Da du den Aussichtspunkt relativ einfach mit dem Auto in circa 25 Minuten von Funchal aus kommend und einen anschließenden kurzen Fußweg erreichen kannst, ist diese beliebte Aussichtsplattform entsprechend frequentiert.
Dennoch ein lohnenswerter Ausflugspunkt, von dem du auch zahlreiche Wanderungen unternehmen kannst, beispielsweise hinunter ins Nonnental (ca. 3,5 km).


Ponta do Poiso

Vom Ponta do Poiso an der Nordküste Madeiras hast du einen schönen Blick auf Seixal und die Atlantikküste.

Ganz in der Nähe findest du auch den Aussichtspunkt Véu da Noiva, von wo du den gleichnamigen Wasserfall sehen kannst.

Blick auf Wasserfall vom Véu da Noiva in Madeira

Cabo Girão Skywalk

Der Cabo Girão westlich von Funchal gehört mit mehr als 1800 Touristen am Tag zu den meist frequentierten Madeira Sehenswürdigkeiten. Dennoch: mit 580 Metern über dem Meeresspiegel ist der Skywalk die zweithöchste Steilklippe der Welt und der höchste Kap Europas mit einem fantastischen Ausblick über das Meer, Funchal und Câmara de Lobos.

Vermeide möglichst einen Besuch am Vormittag, wenn die Busse mit den Kreuzfahrttouristen anrollen und die Plattform sehr überlaufen ist.


Allgemeine Informationen

Anreise

Die portugiesische Insel Madeira liegt im Atlantik, etwa 700 Kilometer von der marokkanischen Küste entfernt und ist nur mit dem Flugzeug oder (Kreufahrt-)Schiff erreichbar. Von Deutschland gibt es zahlreiche Flugverbindungen; die Flugzeit beträgt rund 3,5 Stunden. Die Kosten für einen Flug nach Madeira variieren sehr nach Saison – ich habe einen sehr günstigen Flug bekommen und habe mit TUIfly gerade einmal € 160 bezahlt. Im Schnitt solltest du jedoch um die € 300 einplanen.

Der Flughafen (Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo) liegt bei Santa Cruz, etwa 20 Kilometer von Funchal entfernt. Schon beim Landeanflug kannst du die spektakuläre, über dem Wasser auf Betonsäulen gebaute Landebahn sehen. Aufgrund der kurzen Landebahn direkt am Atlantik und den daher häufig auftretenden Schwerwinden, gilt der Flughafen als einer der anspruchsvollsten der Welt. Piloten, die hier landen, müssen ein entsprechendes Zusatztraining absolvieren.


Auto fahren auf Madeira

Um in Madeira wirklich mobil zu sein, empfehle ich dir ein Auto zu mieten. Es gibt zwar auch Busverbindungen, die meisten Busse starten jedoch von Funchal aus. Viele Startpunkte der Levada-Wanderungen oder auch die zahlreichen Aussichtspunkte erreichst du jedoch am einfachsten mit dem Mietwagen.
Am besten organisierst du dir bereits von Deutschland aus einen Mietwagen für deinen Madeira Urlaub. Ich habe für 13 Tage knapp € 150 inkl. aller Kilometer und Versicherungen gezahlt.

Die Straßenverhältnisse auf Madeira sind sehr gut. Die wichtigsten Straßen sind der Küstenweg der die ganze Insel umschliesst, eine Nord-Süd Verbindung zwischen Ribeira Brava und Sao Vicente, die zentrale Achse über das Hochplateau von Paul da Serra und die Via Rapida, eine Autobahn die von Santana über den Flughafen in Santa Cruz, vorbei an Funchal bis nach Ribeira Brava führt.

Es wird viel an den Straßen in Madeira gebaut – insbesondere der imposante Küstenweg wird leider zunehmend durch breite Tunnel ersetzt. Teils ist jedoch der alte Küstenweg noch befahrbar.

Auf meinem Roadtrip durch Madeira habe ich mich als alleinreisende Frau stets sicher gefühlt.


Klima & Beste Reisezeit für Madeira

Die Vulkaninsel kannst du aufgrund ihres milden Klimas ganzjährig bereisen. Im Winter sind es durchschnittlich 16 Grad, im Sommer wird es selten wärmer als 22 Grad. Im Norden der Insel ist der Winter eher regnerisch kühl; im Süden dagegen herrscht ganzjährig subtropisches Klima mit milden Temperaturen und wenig Regen. Madeira eignet sich also perfekt ganzjährig zum Wandern.

Das Wetter kann sich auf dieser Insel jedoch sehr schnell ändern. In den Bergen weht meist ein eisiger Wind, im Norden kannst du schnell einmal von Regen und Nebel überrascht werden, während im Süden gerade noch die Sonne geschienen hat. Daher sollten eine Regenjacke, ordentliche Wanderschuhe und Kleidung für den Zwiebellook nicht im Gepäck fehlen.

Typische Madeira-Häuser im Nebel

Unterkunft auf Madeira

Norden, Süden, Osten oder Westen? Das ist eine gute Frage.
Wenn du auf die öffentlichen Transportmittel angewiesen bist, empfehle ich dir auf jeden Fall eine Unterkunft in Funchal und Umgebung. Hier als auch generell im Süden der Insel befinden sich die meisten Hotels, Cafés und Restaurants.
Insgesamt ist der sonnige Süden touristisch besser erschlossen als der rauere, feuchte Norden der Insel.

Wenn du genügend Zeit zur Verfügung hast, lohnt es ggf. Verschiedene Unterkünfte zu buchen.
Ich habe beispielsweise die ersten Tage in einer wunderschönen Ferienwohnung in Machico gewohnt und habe dann für den zweiten Teil meiner Reise ein Apartment in Ponte do Sol gebucht.

Falls du ebenso eine Unterkunft in Ponte do Sol buchen möchtest, informiere dich unbedingt vorab, wo diese genau liegt. Denn mein Apartment lag leider sehr weit vom Ortskern entfernt, auf einem Berg direkt an einer steilen, lauten Straße – diese Unterkunft möchte ich dir daher keinesfalls empfehlen.

Doch sowohl Machico also auch Ponto do Sol kann ich dir als Ausgangspunkt für deinen Madeira Roadtrip empfehlen.


Baden auf Madeira

Madeira mit seinen schroffen Felsformationen ist keine klassische Badeinsel – die meisten Küsten sind steil und der Atlantik peitscht mit Riesenwellen gegen die Felsen. Strände gibt es nur wenige, wie beispielsweise in Machico, in Ponte do Sol und nahe Ponta de São Lourenço. Zum Baden eignen sich daher am besten die Lavapools in Porto Moniz.

Kilometerlangen Sandstrand findest du auf der 42km entfernten Nachbarinsel Porto Santo. Die Insel erreichst du mit der Fähre ab Funchal (Kosten: Hin- und Rückfahrt ca. € 50 Nebensaison/ ca. € 60 Hauptsaison, Fahrtzeit ca. 2,5h). Weitere Informationen erhältst du auf der Website der Porto Santo Line.
Alternativ bietet die portugiesische Fluggesellschaft SATA mehrmals täglich Flüge an; die Flugzeit beträgt 15 Minuten. Einen einfachen Flug bekommst du ab ca. 44€. 


Kosten für deinen Madeira Urlaub

Madeira ist ein relativ günstiges Reiseziel, die Kosten liegen unter dem deutschen Preisniveau. Im Restaurant kannst du ab circa sechs bis zehn Euro speisen. Ein Kaffee erhältst du zumeist für € 1,20; ein Bier kostet ca. € 2. Grundnahrungsmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Obst und Gemüse sind sehr preiswert und so kannst du als Selbstversorger günstig auf Madeira Urlaub machen.


Reiseführer für deinen Madeira Urlaub

Für deinen Madeira Urlaub empfehle ich dir den Reiseführer vom Michael Müller Verlag. Der Reiseführer ist ausführlich, sehr gut recherchiert und enthält viele wertvolle Tipps.

Ich nutze die Michael Müller-Guides sehr gerne und kann sie jedem Individual-Reisenden sehr empfehlen.

Den Michael Müller Reiseführer kannst du hier kaufen: Madeira Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps*

Für deine Wanderungen auf der wunderschönen Insel im Atlantik empfehle ich dir den Rother Wanderführer Madeira mit den schönsten Levada- und Bergwanderungen. Den Rother Wanderführer kannst du hier kaufen: Madeira: Die schönsten Levada- und Bergwanderungen. 70 Touren mit GPS-Tracks


Madeira ist ein Wanderparadies und überzeugt mit einer atemberaubenden und überaus vielseitigen Landschaft. Hier findest du die exotischsten Blumen aus Afrika, Asien und Südamerika, kannst du malerische Fischerdörfer schlendern, atemberaubenden Ausblicke auf Steilküsten genießen, zu rauschenden Wasserfällen und über grandiose Wanderwege zum höchsten Berg der Insel wandern.

Warst du schon einmal auf Madeira? Was gehört zu deinen liebsten Madeira Sehenswürdigkeiten? Hast du weitere Tipps oder willst deine Erfahrungen teilen? Schreib es mir in die Kommentare.

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